Geschichtliches über Ollsen und Umgebung |
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Jungsteinzeit 6000-2500 v.Chr.: In der Jungsteinzeit vollzieht sich der Wandel von den Sammlern und Jägern zu Ackerbauern und Viehzüchtern. Diese Wirschaftsweise setzte sich aber zunächst nur auf den Lösböden Südniedersachsens durch (etwa 100 Jahre später). Die bejagten Tiere waren damals Wolf, Fuchs, Bär, Dachs Otter Marder,Katze, Wildpferd Reh und als Fischarten: Hechte, Barsch, Brachse, Aal und Schleie. In der Landwirtschaft wurde die Feldbestellung mit einem einfachen Hakenpflug aus Holz durchgeführt. Angebaut wurde die Weizensorten Emmer und Einkorn sowie als weiteres Getreide Gerste vor. Als Hülsenfrüchte wurden Erbsen und seltener Linsen angebaut, außerdem wegen des Öls der Lein. Als Wildfrüchte wurden Schlehen, Apfel, Himbeere, Brombeere und Holunder gesammelt, teilweise u.U. schon kultiviert. Als Begräbnisstätten sind uns aus dieser Zeit die Großsteingräber erhalten geblieben. außerdem wurden die Toten in einfachen Einzelgräbern begraben. Kupferzeit 2500-2100 v.Chr.: In der Kupferzeit gab es in Norddeutschland eine Kultur, für die Megalithgräber in runder oder rechteckiger Form kennzeichnend ist. Die Bevölkerung treibt Ackerbau und Viehhaltung und ist mit Pfeil und Bogen sowie Kupferäxten bewaffnet. Weil Kupfer sehr weich ist kann es nur begrenzt als Werkzeug eingesetzt werden. kupfer wurde meist so verwendet wie es in der Natur vorgefunden wurde. Bronzezeit 2100-700 v.Chr.: Die Bronzezeit ist nach dem neuen Werkstoff Bronze benannt. Die Herstellung von Bronze stellt einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte dar weil hiermit die Erzgewinnung und Legierung von Metallen, hier Kupfer und Zinn, begründet wurde. Die Bronze gelangte aber Anfangs nach Norddeutschland hauptsächlich in bearbeiteter Form aus Gebieten, die die Bronzeverarbeitung bereits kannten. Später wurde zumindest das Erz noch Importiert.Die Hügelgräber nahmen ab und die Bestattungen wurden dann als Flachgräber ausgeführt. Die Handelsbeziehungen dieser Zeit reichten von Griechenland bis Irland. Durch Moore wurden Bohlenwege angelegt. Als Waffen wurden in der Bronzezeit ebenfalls Pfeil und Bogen verwendet. Außerdem Schwerter, Dolche, Lanzen, Beile und als Schutz Schilde, Helme, Brustpanzer und Beinschienen. Für Schmuckgegenstände wurde Haupsächlich Bronze, Bernstein, Knochen aber auch schon Gold verwendet. Eisenzeit 1000v.Chr. - Chr.: In Norddeutschland wurde vor allem das Raseneisenerz verarbeitet, welches wie der Name sagt, quasi an der Erdoberfläche gefunden wir. Eisen ist gegenüber Bronze Fester, Zäher und braucht nicht legiert zu werden. Zum gewinnen und bearbeiten von Eisen sind jedoch weit höhere Temperaturen (Bronze ~900° ) und damit mehr Brennmaterial (Holz/Holzkohle) erforderlich. Die Schmelztemperatur von Eisen (1528°) konnte aber mit den Rennfeueröfen nicht erreicht werden. In diesen Öfen wurden nur etwa 1100° erreicht. Gerade genug nach mehrmaligem erhitzen und Schmieden eine stark verunreinigte, sog. Eisenluppe zu gewinnen. Eine gut erhaltene Eisenhütte befindet sich zum Beispiel südlich von Gödenstorf und bei Ashausen. Für die Herstellung von Holzkohle wurden große Mengen Holz benötigt. Dieser Raubbau führten ebenso wie die, seit der Bronzezeit betriebene Brandrodung zu großen Kahlschlägen. Da die kargen Sandböden bereits nach kurzer Zeit ausgelaugt waren bildete sich nach und nach eine Steppenlandschaft, die Lüneburger Heide. Aus Bronze wird jetzt fast nur noch Schmuck hergestellt. Angebaut wurden Roggen, Hirse, Emmer und Hauptsächlich die Gerste. Als Hülsenfrüchte wieder Erbsen sowie Ackerbohnen und Lein als Öllieferant. Obst und Wildgemüse wurden ebenso wie in der Bronzezeit verwendet. Die Bestattungen werden jetzt Hauptsächlich in Urnengräbern als Brandbestattungen durchgeführt. Bei Soderstorf wurden 938 Gräber geborgen, einen weiteren gibt es bei Putensen. Römische Kaiserzeit Chr. bis 375 n. Chr.: Norddeutschland wurde zwar nie von Rom vollständig erobert aber es gab sehr enge Handelsbeziehungen mit dem römischen Imperium. Viele Germanen dienten in der römischen Armee und wurden teilweise auch zu römischen Bürgern. Seit einer Offensive unter Kaiser Augustus ab dem Jahr 12 v. Chr. gab es unter seinen Stiefsöhnen Drusus und Tiberius mehrere Herrzüge nach Norddeutschland. Im Jahr 5 n. Chr. zog Tiberius mit einer Flotte an der Norseeküste entlang, die Elbmündung hinein und hat von dort zu Lande die Weser erreicht. Seit diesem Zeitpunkt galt der Raum bis mind. zur Weser als befriedet. Als Statthalter für dieses Gebiet sollte Publius Quinctilius Varus eingesetzt werden. In der sog. Varusschlacht bei Kalkriese im Lkr. Osnabrück wurde Varus mit drei Legionen, drei Alen und sechs Kohorten durch den Cherusker Armin vernichtet und etwa 20.000 Mann und Tross getötet. Da das Ziel der Unterwerfung Germaniens auch durch die folgenden Heerzüge des Germanicus nicht erreicht werden konnte wurde ab 90 n. Chr. der 550 km lange Limes von Andernach bis Regensburg errichtet. Im 4. Jahrhundert fiel der Limes und die Franken überschritten den unteren Rhein. Die Langobarden begannen aus Ihrem Siedlungsgebiet abzuwandern Ollsen gehörte in der Longobardenzeit zum Siedlungsraum der Longobarden. Die Hauptstadt des Bardengaus - Bardowick - wird als eine der ältesten Städte Norddeutschlands bezeichnet. Es gibt eine Überlieferung wonach der Ort schon im Jahr 1000 vor Christus entstanden sein soll (Christian Schlöpke-Chronicon der Stadt und des Stifts Bardowick). Die Langobarden verließen ihren Siedlungsraum an der unteren Elbe etwa bis zum Jahr 400 n.Chr. und zogen nach Süditalien. Angestoßen wurden die Völkerwanderungen durch die Züge der Germanischen Goten von Skandinavien im Jahr 236 n. Chr. und vom Einfall der Hunnen im Jahr 375 und sie endet mit mit der letzten Wanderung der Langobarden von Pannonien nach Oberitalien. Danach war diese Landschaft aber nicht unbewohnt. Vielmehr blieben viele Langobarden in der alten Heimat und vermischten sich dann nach und nach mit den von Nordosten nachrückenden Sachsen. Ab dem 3. Jahrhundert fielen die Sachsen vermehrt brandschatzend über Küstenprovinzen her. Im 4. Jahrhundert war Rom gezwungen vermehrt germanische Söldner anzuwerben um andere Völker im Schach zu halten. Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen die Hunnen konnte Aetius z.B. nur gewinnen weil Germanische Stämme auf seiner Seite kämpften. In Britannien wurden Sachsen von den Römern eingesetzt um dort zu kämpfen. Was diese wiederum dazu benutzten zusammen mit Jüten und Angeln eine Besiedlung Britanniens zu organisieren außerdem wanderte auch ein Teil der Sachsen mit den Langobarden ab um dann in Burgund einzufallen.
Die Sachsen ab etwa 400 n. Chr.: Die Mehrzahl der Sachsen aber blieb in ihrem Siedlungsgebiet. Aus der Vita des Missionars Lebuin um das Jahr 770 ist bekannt, dass die Sachsen, anders als die anderen Stämme, keine Könige hatten sondern sog. Saptraten bestellt wurden die einmal im Jahr beim Ort Marklò an der Weser mit einer ausgewogenen Anzahl an Mobiles (Adligen), Ingenui (Freien) und Liti (Halbfreien) zusammenkamen. Also gab es zur Merowingerzeit drei rechtsfähige Stände und außerdem noch die Servi (Unfreie) als nicht rechtsfähiger Stand. Es gab eine hohe Sterblichkeit bei Frauen zwischen 15 und 30 Jahren, offensichtlich wegen Tod im Kindbett. Im übrigen waren Personen über 50 sehr alt und einzelne über 60 die Ausnahme. Die Durschnittliche Lebenserwartung lag etwa bei 30 Jahren. Die Familien lebten in großen Bauernhäusern zusammen mit Römern, Unfreien und anderen Gefangenenen als Sklaven und mit ihrem Vieh unter einem Dach. Die Familien waren zu Stämmen zusammengeschlossen die, ihrer Weltanschauung nach, von gemeinsamen Ahnen abstammen und die gleiche Sprache,Dialekt oder Sitten hatten. Regelmäßige Versammlungen aller freien, waffenfähigen Männer bestimmten über wichtige Angelegenheiten wie Krieg oder Frieden. Aus den bevorrechtigt herrschenden Sippen wurde der Stammesführer und der Priester für das zentrale Heiligtum gewählt. Ab dem 8. Jahrhundert wurden die Sachsen immer mehr von den Franken bedrängt mit denen sie noch kurz zuvor die Thüringer besiegt hatten. Die Franken führten bis 758 etwa ein Dutzend Heerzüge, die endgültige Eroberung erfolgte aber erst 50 Jahre später unter Karl dem Großen im Jahr 804 nach 30 Jahren Krieg mit wechselndem Ausgang. Karl der Große führte die Feldzüge zur Christianisierung und Missionierung der heidnischen Sachsen als erstes gegen die Befestigungen. Im Jahre 775 mussten sich Engern, Westfahlen und Ostfahlen den Franken unterwerfen. Im Jahr 782 schlug der Westfahle Widukind in der Schlacht am Süntel ein fränkisches Heer vernichtend. Karl der Große ließ daraufhin eine unbekannte Zahl von Sachsen beim Blutgericht von Verden hinrichten und viele Dörfer umsiedeln. Nach mehreren Niederlagen musste sich Widukind dann aber 785 geschlagen geben und in der Pfalz Attigny taufen lassen. Danach gab es nur noch vereinzelte Aufstände im nördlichen Sachsen, wobei der Widerstand dann aber durch weitere Kriegszüge und Massenaussiedlungen, auch in andere Gegenden Europas, gebrochen wurde. Die Kriege endeten mit dem Frieden von Salz im Jahre 803. 814-840 wird Ludwig der Fromme Nachfolger von Karl dem Großen und gründet das Bistum Hamburg. Durch Erbstreitigkeiten war das Fränkische Reich ab etwa 830 geschwächt, was zwischen 841 und 843 von einem Aufstand der unteren Stände gegen den Adel genutzt wurde, von diesem aber blutig niedergeschlagen wurde. 845 wurde Hamburg und auch andere Küsten- und Flußnahe Ortschaften von den Wikingern geplündert und der Bischoffssitz nach Verden verlegt. Nach einer Legende soll der Hamburger Bischoff Ansgar auf seiner Flucht bei der Adligen Ikia bei Ramisula (Ramelsloh) unterschlupf gefunden, von ihr mit Grund und Boden beschenkt worden und daraufhin den Ramelsloher Dom und das Kloster gestiftet haben. Der Standort der alten Burg wird von einem Heimatforscher südlich der Horster Mühle vermutet. Die Liudolfinger: Bei der Abwehr der Wikingerangriffe sowie bei Angriffen von Slawen auf das Stammesgebiet waren die Sachsen durch die Erbstreitigkeiten auf sich gestellt, was die Ausbildung eines Stammesherzogtumes begünstigt hat. Von Ostsachsen aus gehend wurde es von den Liudolfingern geführt. 919 wurde Heinrich I. die Königswürde als deutscher König und Herzog von Sachsen verliehen der den Burgenbau gegen die eifallenden Ungarn begann und ein schlagkräftiges Reiterheer aufstellte. Durch die Kriegszüge gegen die Slawen sicherte er nicht nur die Ostgrenze sondern er unterwarf die Wenden in Mecklenburg, Brandenburg und in der Lausitz.. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Otto I. der in der Schlacht am Lechfeld bei Augsburg die Ungarn endgültig schlug. Er richtete in den eroberten Ostgebieten sog. Marken zum Schutz gegen die Slawen ein und setzte Markgrafen ein. Einer der Markgrafen war Hermann von Billung. Unter dem Nachfolger Otto II. fielen die gesamten Ostgebiete mit Ausnahme von Holstein und Lausitz vom Reich im Jahr983 ab. Bei dem Tod Ottos II. (983) war sein Sohn Otto III. zu jung zum regieren. Als er das Alter erreichte konnte er nur noch 3 Jahre regieren bis zu seinem eigenem Tod 1002. Der Nachfolger Ekkehard von Meißen wurde 1002 ermordet deshalb bestieg 1002 Heinrich der II. den Tron Im Jahre 1024 starben die Liudolfinger mit Heinrich II. aus und mit ihnen auch das Stammesherzogtum Sachsen. Die Königswürde ging an das Fränkische Geschlecht der Salier über Die Billunger und Welfen: Nur für einen Teil bekamen die Billunger im Jahr 961 die Herzogwürde von König Otto I. für Markgraf Hermann Billung mit großem Landbesitz zugewiesen. Den Zehnten (Abgaben) der Münze und des Zolls von Bardowick bekam das Michaeliskloster (Benediktiner) zu Lüneburg. Ohne einen Sohn zu hinterlassen starb 1106 Herzog Magnus als letzter Billunger. Eine der zwei Töchter von Herzog Magnus, Wulfhilde, heiratete den Bayernherzog Heinrich der Schwarze, ein Welfe ( 1. Herzog Welf VI. seit 1070) . Heinrich der Schwarze bekam durch seine Heirat die Billunger Kernlande, den Bardengau, den Rest bekam der Mann der 2. Tochter, Albrecht der Bär. Die Sächsische Herzogswürde bekam der spätere König und Kaiser Lothar von Supplinburg. Lothars Tochter, Gertrud, war mit Heinrich des Schwarzen Sohn Heinrich dem Stolzen, vermählt und er besaß damit Rechte auf den sächsischen Herzogtitel. Lothars Nachfolger Konrad III. (der 1. Staufer als König) setzte aber Albrecht den Bären ein, worauf dieser in Sachsen einfiel und Bardowick eroberte. Heinrich der Löwe: Im Jahre 1142 überläßt Konrad III. Heinrich den Löwen Sachsen. Albrecht der Bär verzichtet und beschränkt sich auf Brandenburg. 1152 - 1190 wird Friedrich I. (Barbarossa) König. Ein Vetter von Heinrich den Löwen. 1154 erhält Heinrich nach Jahrelangem Ringen und einem erfolglosen Kriegszug Konrad III. Bayern als Herzogtum und ist damit als Herzog im Besitz von zwei Herzogtümern und damit mächtiger als der König. Heinrich der Löwe unterwirft 1158 endgültig die Slawenfürsten von Mecklenburg und dehnt, nach einem Aufstand im Jahre 1164 seine Herrschaft bis zur Peene aus. 1168 heiratet Heinrich die englische Königstochter Mathilde und erhält damit eine königsgleiche Stellung. Nachdem Heinrich 1176 in Chiavenna, Friedrich die Waffenhilfe versagt wird er nach weiteren Anklage 1180 geächtet und seine Besitztümer aufgeteilt. Im Reichskrieg 1181 gegen Heinrich den Löwen gewinnt der Kaiser Lübeck. Heinrich lässt die Ertheneburg (Artlenburg) anzünden und flüchtet nach Stade. Nach seiner Unterwerfung erhält Heinrich Lüneburg und Braunschweig zurück. Danach geht er zu seinem Schwager nach England ins Exil. Heinrich VI. wird Nachfolger Friedrichs II. und schließt Frieden mit Heinrich den Löwen nachdem der 1189 entgegen sein Versprechen aus dem Exil zurückgekehrt war. Heinrich der Löwe belagert 2 Tage lang Bardowick. Am dritten Tag soll einer Legende nach ein Ochse eine Furt durch den Fluss verraten haben über den Heinrich die Stadt einnehmen und die Stadtmauern und Türme wurden geschleift (Christian Schlöpke-Chronicon der Stadt und des Stifts Bardowick). Heinrich VI. und Heinrich der Löwe söhnen sich 1194 in Tilleda am Kyffhäuser aus. 1195 stirbt Heinrich der Löwe. Hier beginnt der Aufstieg Lüneburgs zur beherrschenden Stadt. Ausgehend vom Burgberg der heute nur noch ein sechzentel seines ursprünglichen Ausmaßes hat wurde Lüneburg Hliuni von den Langobarden genannt (Zufluchtsort). Im zehnten Jahrhundert Lhuiniburg und im elten Jahrhundert wird von einem Herzog von Luiniborch, einem Billunger, gesprochen. Welfenherrschaft: 1235 bestätigte Kaiser Friedrich II. dem Enkel Heinrich des Löwen, Otto dem Kind, dass das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg den Welfen verbleiben sollte. Ottos Söhne Albrecht und Johann teilten das Herzogtum unter sich auf wobei der Titel Herzog zu Braunschweig und Lüneburg erhalten blieb. 1293 wurde Ollsen erstmals urkundlich erwähnt. Der Neubürger Bodo von Ollensen ist in diesem Jahr zugezogen. 1369 starb das älter Lüneburger Haus mit Herzog Wilhelm aus. Im Lüneburger Erbfolgekrieg wurde zwischen den Braunschweiger Welfen und den Askaniern vom Zweig Sachsen-Wittenberg die Nachfolge ausgefochten. Als dritte Partei waren die Lüneburgern Kaufleute darauf aus selbständig zu werden. Und sie ergriffen die Gelegenheit in einem Aufstand sich der Burgherren zu entledigen und die Askanier unter Herzog Albrecht von Wittenberg in die Stadt zu lassen. Ein halbes Jahr später versuchten die Herzöge zu Braunschweig die Stadt mit 700 Reitern zurückzuerobern aber sie wurden zurückgeschlagen. Bereits 1385 mit dem Tode Albrechts fiel das Fürstentum Lüneburg wieder an die Braunschweiger und 40 Jahre später unter die eigenen Herzöge zu Celle. Damit hatte die Kaufleute in Lüneburg ihr Ziel erreicht. Sie waren keine Residenzstadt und die Herzöge waren weit weg und damit schwach. 1371 wurde die Sate ein Friedensabkommen getroffen. Da die Herzöge immer in Geldnöten waren, ließen sie sich für 50.000 Mark den Frieden kaufen. 16 Satmannen sollten auf die Einhaltung des Friedens achten. Außerdem bekam Lüneburg zwei Burgen die die Herzöge bereits verpfändet hatten. 1397 bekamen die Lüneburger die bereits verpfändete Burg Bleckede nebst Schloss in ihren Besitz. Erst im Jahr 1600 gelang es der auf dem Schloss zu Winsen(Luhe) sitzenden Herzogin Dorothea genügend Geld aufzubringen und damit das Pfand aufzulösen. Im dreizigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 hat es, wie ganz Deutschland, auch in unserem Land zu Zerstörungen und Hunger geführt. Auch wenn es hier keine großen Schlachten gab und es selbst bei der Schwedenschanze bei Welle nicht zum Kampf kam. Allein die Einquartierung von Truppen und das sich selbst versorgen bei der Landbevölkerung hat erhebliche Schäden verursacht. Von den durchziehenden Truppen (Söldnern) aus ganz Europa ist kaum ein Ort in dem nicht Vieh und Vorräte gestohlen und wenn nichts zu holen war oder der Bauer sich wehrte, wurden Häuser niedergebrannt und Menschen erschlagen. Der Siebenjährige Krieg von 1756 bis 1763 war ohne gravierende Folgen für unsere Region vorrübergegangen. Nur einmal standen sich gegnerische Truppen im Auetal bei Sahrendorf gegenüber. Zogen dann aber ohne Kampf nach Süden weiter. Von 1714 bis 1837 regierten die Welfen in Personalunion als Könige von Hannover und England. Die Personalunion endete erst 1837 mit der Thronbesteigung von Königin Victoria. Da im Königreich Hannover, dem Nachfolgestaat des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg, nach dem "salischen Gesetz"nur männliche Nachkommen den Thron erben konnten. Daher ging die Herrschaft in Hannover auf Victorias Onkel, Ernst August, Herzog von Cumberland, über. Außer zwischen 1806 bis 1813. In dieser Zeit war das Land Französisch besetzt und gehörte dem Rheinbund an. Sein Sohn, Georg V., übernimmt nach seinem Tod 1851 die Königswürde. Er war 1854 der erste Schützenkönig im Tostedter Schützenverein. Den Schuss musste aber jemand anderes für ihn abgeben, da er seit der Geburt erblindet war. Dies wird, neben der Ausrüstung der Preußen mit modernen Zündnadelgewehren, als Grund für die Niederlage 1866 in der Schlacht bei Bad Langensalza in Thüringen angenommen. Außerdem hatten aber die Hannoveraner aber nach dem Überfall der Preußen keine Zeit genügend Munition und Proviant einzupacken und hatten daher, selbst als sie die Schlacht gewonnen hatten, keine Möglichkeiten mehr den Kampf fortzusetzen und mussten letztendlich trotzdem kapitulieren. Hier Endet die Geschichte des Königreiches Hannover. Seit dem ist Hannover eine Provinz in Preußen bzw. des Deutschen Reichs. Nach der Englischen Besetzung im 2. Weltkrieg wird am 8.11.1946 das Bundesland Niedersachsen gegründet.
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